Unsere Geschichte 

Das belladonna gibt es seit 1980!

Es begann 1979 mit einem Flugblatt: 

"Es gibt in Konstanz lesbische Frauen: 

Wir sind 3 ½. Wo sind die anderen??????".

Treffpunkte damals waren das Frauenzentrum in der Gütlestrasse 8 oder das Café Chaos. Dort kam eine Gruppe von Frauen zusammen, die in Konstanz politisch, kulturell und in der Lebensweise ernst machen wollte mit der Frauenbewegung.

Gegen bewegungsunlustige und homophobe Frauen in den eigenen feministischen Reihen regte sich zuerst Widerstand, dann entstand die Idee zum eigenen Projekt. 

1980 gründete die Projektgruppe "Frauen & Kultur" einen eigenen Verein und bezog 1981 eigene Räume am Obermarkt 14, den Treffpunkt mit dem Namen belladonna ("Schöne Frau/Tollkirsche"), zunächst zur Miete beim Buchladen Schwarze Geiß, später bei der LEBOS-Genossenschaft. 

Fortan belebte der Verein Frauen & Kultur die frauen-bewegte Szene der Stadt mit Lesungen, Ausstellungen, Vorträgen und politischen Aktivitäten sowie Frauenpartys. Rückendeckung kam auch aus der Reform-Universität Konstanz, damals mit Luise Pusch und Senta Trömel-Plötz eine Hochburg der feministischen Sprachwissenschaft.

 

Die 80er und 90er Jahre: am Obermarkt

In den 80er und Anfang der 90er Jahre spielte das belladonna als Ort des Austauschs in den frauenpolitischen Auseinandersetzungen in Konstanz eine nicht zu unterschätzende Rolle. Das wichtigste Anliegen des Vereins aber war von Beginn an die Förderung einer Kultur von Frauen für Frauen und von Lesben für Lesben. Hatte das belladonna einen geschützten Raum vor allem für lesbische Frauen geschaffen, so war es im Kontext der Frauenbewegung auch Anlaufstelle für politisch interessierte und aktive Frauen, sowie für hetero- und bisexuelle Frauen, die einfach mal einen Abend unter Frauen verbringen wollten. 

Integraler Bestandteil des Konzepts war von Anfang an das "Café" mit Kneipenatmosphäre, in dem sich Frauen ein paarmal die Woche treffen, diskutieren und austauschen konnten.

Regelmäßig organisierte das belladonna Kulturveranstaltungen und Partys und sprach so die Konstanzer und die regionale Frauen- und Lesbenszene an.

Das belladonna beschränkte sich in der Kulturarbeit nicht nur auf die eigenen Räume, sondern arbeitete auch mit anderen Institutionen zusammen: der Frauenbeauftragten der Stadt, dem Zebra-Kino, dem K9, der HIK (Homosexuellen Initiative Konstanz) und der Aids-Hilfe, der Universität, sowie parteipolitischen und unabhängigen Frauengruppen.

1990 konnten wir dann "10 Jahre Nachtcafé am Bodensee im letzten Zipfele" mit ca. 50 "Mitfrauen" und einer großen Öffentlichkeit feiern. 

Anfang der 90er Jahre konnten die Räume am Obermarkt renoviert werden, ein jährlicher Kulturzuschuss beim städtischen Kulturamt wurde eingeworben und die Gemeinnützigkeit des Vereins anerkannt. 

 

... Umzug in die Friedrichstraße

 

1997 zog das belladonna zum ersten Mal in größere Räume in die Friedrichstraße 21 um. Auch wenn es um die Frauenpolitik etwas stiller geworden war, so ging das Konzept weiter auf.

Mit zwischenzeitlich an die 100 Mitfrauen wurde das belladonna eine feste Größe im kulturellen Leben der Stadt, allerdings mit unterschiedlicher Anerkennung in der Öffentlichkeit. Das belladonna blieb ein Ort der Subkultur, die Organisation des Vereins folgte dem Prinzip des Kollektivs mit monatlichen Vollversammlungen und viel Diskussion.

Mehr als einmal wurde das belladonna totgesagt in diesen Jahren. Und manche fühlten sich provoziert von 50 qm Frauenterrain in einer süddeutschen Provinzstadt. 

Aber: Mitfrauen, aktive Frauen und Publikum kamen und gingen - und kamen immer wieder.

 

… seit 2004 im Neuwerk

Im Frühjahr 2004 wurde das  belladonna  Genossin im Neuwerk und bezog dort neue Räume im Neuwerk, dem alternativen Großprojekt der Zusammenarbeit von Kultur, Kunst und Handwerk in Konstanz. Seitdem hat das  belladonna  einen in Eigenarbeit gestalteten Vereinsraum in der Oberlohnstraße 3, mit einem Veranstaltungs- und Partyraum, Bar und Café. 

 

2020 - 40 Jahre belladonna Frauen und Kultur e.V.

Wegen Corona fiel das rauschende Jubiläum aus, aber das belladonna überlebte. Es gibt uns immer noch und es braucht uns auch weiterhin: Seit über 40 Jahren, trotz Pandemie und dank vieler engagierter Frauen und Spenderinnen. 

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